Nur zusammen sind wir stark

Pferdegestützte Interventionen

Haltung und Einsatz

Eine artgerechte Pferdehaltung bildet die Grundlage für den Einsatz von Pferden in Pferdegestützten Interventionen. Ein Leben im festen Herdenverband ist dabei für die Pferde als soziale Wesen von besonderer Bedeutung und erfüllt wichtige Grundbedürfnisse nach Bewegung und sozialer Interaktion mit Artgenossen. Das gemeinsame Fressen, Spielen und die Ordnung durch Rangfolgen stärken das soziale Gefüge und tragen somit auch maßgeblich zur Gesunderhaltung der Pferde bei. Wichtig ist, dass die Pferde genügend Platz auf den Bewegungsflächen haben und es z.B. keine Engpässe gibt, die zu Verletzungen führen können.
Manchmal ist eine Gruppenhaltung im Offen- oder Laufstall aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich. Dann sollten die Pferde aber mindestens 10 bis 12 Stunden täglich im Herdenverband auf Koppeln oder entsprechend großen Ausläufen gehalten werden und nur abends in Einzelboxen aufgestallt werden. Die Stallungen sollten luftig, hell, staub- und durchzugsfrei sein und jedem Pferd genug Platz zum Liegen, Stehen und Bewegen bieten. Einstreu und Futter sollten hochwertig und den unterschiedlichen Bedürfnissen jedes Tieres angepasst sein. Außerdem muss ausreichend Raufutter zur Verfügung stehen.

Der Einsatz der Pferde in der Therapie muss sorgfältig geplant werden. Ein Therapiepferd sollte maximal 10 bis 12 Einsätze pro Woche, aber in der Regel nicht mehr als zwei Einsätze pro Tag leisten müssen. Der volle Einsatz als Therapiepferd sollte erst ab dem 8. Lebensjahr gefordert werden, um dem Pferd genug Zeit für seine eigene Entwicklung zu lassen. Auch ist es wichtig, den Pferden Urlaub zu gönnen – mindestens vier Wochen im Jahr, in denen sie keine Therapiestunde leisten müssen, aber durchaus motivierende und ausgleichende Arbeit mit ihnen gemacht wird. Diese Ausgleichsarbeit, die auch während der Therapiezeiten regelmäßig stattfinden muss, sollte der Konstitution, Ausbildung und den Vorlieben des jeweiligen Pferdes entsprechen und kann neben Bodenarbeit, Longen- oder Langzügelarbeit auch gymnastizierendes Reiten und entspannte Ausritte umfassen.